Am Nordabfall der Fötschacher Hochfläche steht in 863 m Seehöhe eine kleine Kapelle, die vom Murtal weithin sichtbar ist und im Volksmund "Berger-Kirchlein" genannt wird.
Wie aus der "Berger-Chronik", abgeschlossen am 14.10.1893, hervorgeht, hat diese Kapelle Ferdinand Stefan vlg. Berger nach dreijähriger Bauzeit geschaffen.
Bei einer schweren Krankheit im Jahre 1848 hatte er gelobt, im Falle seiner Gesundung und der Übernahme des väterlichen Besitzes, zu Ehren der Gottesmutter Maria eine Kapelle zu errichten. Mit Hilfe seiner Frau Walpurga konnte er sein Gelöbnis erfüllen Von den kirchlichen Behörden erhielt er die Lizenz, dass im Laufe des Jahres an 3 Wochen- tagen Messen gelesen werden durften. In einer grundbürgerlich eingetragenen Stiftung verpflichtete sich der "Berger" noch für die Beschaffung der kirchlichen Paramente und aller für die Abhaltung der gottesdienstähnlichen Handlung notwendigen Einrichtungen zu sorgen. Der Berger ließ auch noch eine kleine Orgel bauen.
Am 27. Oktober 1864 wurden die jahrelangen Anstrengungen des Bauern belohnt.
Dr. Johannes Ev. Winterer, Dechant zu Knittelfeld, weihte unter großer geistlicher Assistenz die Kapelle ein und las die erste heilige Messe.
Heute wird noch regelmäßig am 1. Mai eine Messe gelesen und unter Pfarrer Dr. Michael Kickenweiz fand auch am Michaelitag ein Gottesdienst statt.
Neben der Kirche steht ein Tisch und eine Bank mit einer schön polierten Gneisplatte. Sie erinnern an die Tätigkeit eines Steinmetzes aus Tirol, der um 1890 in der Berger- Steinbrecher-Keusche gewohnt und gearbeitet hatte.
Jahrzehnte ertönte das Glöcklein von der Bergerkapelle weithin ins Tal herunter und mahnte die Gläubigen zum Gebet, nicht nur zum "Aveläuten", sondern auch wenn gefährliche Gewitter drohten, denn von diesen Gewittern, weiß der "Berger" in seiner Chronik manches Unheil zu berichten.