KIRCHE VON ST. BENEDIKTEN

Auf einer Geländestufe am Südrand des Eichfeldes erhebt sich die Kirche von St. Benedikten, die urkundlich 1147 erwähnt wird. Aber schon früher dürfte hier eine kleine Kapelle gestanden sein, die von den Benediktinern aus Admont errichtet worden war. Die Mönche versuchten hier ihren Besitz zu vergrößern.

So wird berichtet, dass ein admontischer Ministeriale Gisilher, bevor er zum Kreuzzug aufbrach, seinen Besitz an der Brücke zu St. Stefan in der Lobming dem Stift Admont überlassen hat.

Abt Gottfried von Admont tauschte diesen Besitz mit Seckau und erhielt dafür 8 Joch Grund zu Benedikten.
Durch Schenkungen wurde der Besitz später noch vergrößert und so ist wohl der Name Benedikt als Kirchenpatron für die romanische Kapelle erklärbar.
Beim späteren Ausbau wurde über den Rest der romanischen Kapelle und über die gotische Kapelle ein flachgedecktes Schiff gezogen, sodaß eine Zwilligskirche mit zwei Presbyterien entstand. Der zweite Teil der Kapelle wurde dem hl. Florian geweiht. Der Innenraum ist ein rechteckiger Saalraum mit einer flachen Stuckfelderdecke.
Der schöne gotische Flügelaltar im Nordchor stammt aus der Zeit zwischen 1520 und 1530. Der Flügelaltar wurde im Jahre 1951 restauriert. Den Südchor-Altar schuf der Judenburger Meister Balthasar Prandstätter um 1720.
Zwischen den Fronbögen (Bogen, der den Chor vom Kirchenschiff trennt) steht noch ein Kreuzaltar mit einem spätgotischen Kreuz aus Lindenholz.
Der Flügelaltar ist wohl der Hauptaltar des Kirchleins. Im Schrein stehen die gotischen Gestalten Marias mit dem Christuskind, zwischen dem hl. Florian und dem hl. Benedikt, den beiden Kirchenpatronen. Einige Statuen hat man sichergestellt, da mehrmals in der Kirche eingebrochen wurde.
Die Kirchenbänke dürften aus dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts stammen. Sie zeigen an den Seitenwänden Christus- und Marienmonogramme in Brandmalerei.

Im Kirchenschiff wird auch noch die Pestkerze aufbewahrt, deren Bau und Bedeutung im geschichtlichen Teil dieser Schrift erläutert wurde.
R. Peinlich berichtet in seinem Buch: "Die Geschichte der Pest", dass alljährlich am Florianitag Pest-Wallfahrten aus den Pfarren Feistritz, Kraubath, Kobenz, Rachau und Knittelfeld nach St. Benedikten abgehalten wurden.
Es wird erzählt, dass in der Nähe des "Eberhartgutes" einmal eine Klostersiedlung gewesen sein soll, was aber nicht nachzuweisen ist. Ein unterirdischer Gang soll zum Kirchenhügel geführt haben. Beim Pflügen soll ein Ochsengespann auf der "Kielnprein-Wiesen" einmal eingebrochen sein und dabei wäre dieser unterirdische Gang zum Vorschein gekommen.
(Quelle: Chronik "900 Jahre St. Lorenzen", SR Alex Leitgeb)